Die professionelle Zahnreinigung (PZR)

Jedes Kind weiß, dass man mindestens zweimal täglich die Zähne putzen sollte. Andernfalls würden die durch das Essen und Trinken verursachten Speisereste sowie Säuren den empfindlichen Zahnschmelz angreifen. Das Ergebnis heißt dann Karies – und ist eine mehr als unangenehme Sache. Zuerst ist da dieses seltsame Gefühl im Mund, dann schmerzt es beim Kauen und schließlich permanent. Jetzt ist es natürlich für jede Art der Vorsorge zu spät, der Zahnarzt muss also zu Bohrer und Füllmaterial greifen.

Damit Patienten dieses Szenario so selten wie möglich erleben müssen, empfehlen die Zahnärzte nicht nur das regelmäßige Zähneputzen, sondern auch die Professionelle Zahnreinigung (PZR), die meist schlicht als Prophylaxe bezeichnet wird.

Was ist eine Professionelle Zahnreinigung?

Die Professionelle Zahnreinigung kann als Unterstützung zum regelmäßigen Zähneputzen verstanden werden. Zwar hält sich ein hartnäckiges Gerücht, dass die PZR vor allem kosmetischen Nutzen hätte und für ein strahlendes „Zahnarztlächeln“ sorgen solle. Tatsächlich ist dies aber lediglich ein schöner Nebeneffekt. Der Grundgedanke ist freilich ein anderer: Zwar kann man zu Hause mit einer Hand- oder elektrischen Zahnbürste und Zahncreme bereits weite Teile des Zahnbelags entfernen. Zu einhundert Prozent ist dies aber auch beim gründlichsten Zähneputzen nicht möglich. Abhilfe schafft die Zahnarztpraxis. Dort sind es meist speziell geschulte Zahnmedizinische Fachangestellte, die im Auftrag des Zahnarztes die PZR durchführen. Zum Einsatz kommen dabei diverse Handgeräte wie Scaler, Schleifpapier, Bürstchen und Zahnseide, vor allem aber Ultraschallgeräte. Um den auf den Kauflächen verbliebenen Zahnnbelag zu entfernen, wird in der Regel auch ein Pulverstrahlgerät genutzt.

Ist eine Professionelle Zahnreinigung schmerzhaft?

Der unangenehmste Teil der PZR kommt normalerweise gleich zu Beginn. Denn dann wird eine Flüssigkeit auf die Zähne aufgetragen, die Stellen mit besonders viel Zahnbelag zum Leuchten bringt. Im Anschluss folgt dann eine Belehrung, unbedingt an das korrekte, regelmäßige und vor allem gründliche Zähneputzen zu denken. Schämen muss sich dabei niemand, denn jeder Zahnarzt hat nur eine Handvoll „Musterschüler“ unter seinen Patienten, denen er in Sachen Zahnpflege nichts mehr vormachen kann. Zu Herzen nehmen sollte man sich die Zahnpflegetipps natürlich trotzdem.

Die eigentliche PZR ist normalerweise nicht schmerzhaft. Wer sich jedoch nicht gründlich genug die Zähne putzt und weder Zahnseide noch Interdentalbürstchen verwendet, wird sie als eher unangenehm empfinden. Denn die wenig geputzten Stellen des Zahnfleisches können bei der Behandlung etwas bluten.

Was kostet eine PZR? Was bezahlt die Krankenkasse?

Bei der Professionellen Zahnreinigung gibt es keinen einheitlichen Standpunkt der Krankenkassen. Einige private Krankenversicherer übernehmen die zweimal jährlich durchzuführende Prophylaxe komplett, andere zahlen nicht einmal einen Zuschuss. Die gesetzlichen Krankenkassen zahlen in aller Regel einen Zuschuss zu den anfallenden Kosten.

Die Gesamtkosten der PZR können höchst unterschiedlich sein, da sie von der Anzahl der Zähne sowie individuellem Behandlungsaufwand abhängen. Daher reicht die Spanne von knapp 40 bis rund 150 Euro. Ein Durchschnittswert wurde im Jahr 2012 mit 3,62 Euro pro Zahn angegeben. Genauere Informationen dazu gibt es natürlich in der jeweiligen Zahnarztpraxis.

Regelmäßige Prophylaxe = Nie wieder Karies?

Wenn es doch so einfach wäre! Doch genau wie eine regelmäßig durchgeführte Inspektion des Autos keine Garantie dafür sein kann, dass es niemals zu technischen Defekten kommen kann, senkt auch die PZR lediglich das Kariesrisiko. Außerdem werden bei der Durchführung nicht selten Erkrankungen an den Zähnen beziehungsweise im Mundraum frühzeitig erkannt. Dadurch wird die notwendige Behandlung weniger aufwändig und weniger schmerzhaft.

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